Die Arbeitswelt wird immer komplexer und schnelllebiger und stellt grosse und facettenreiche Anforderungen an Führungskräfte. Diese sollten die Fähigkeiten haben, Menschen zu begeistern, zu führen und mit ihnen gemeinsam Unternehmensziele zu verwirklichen. Sie kommen mit komplexen Themen zurecht und haben den Mut, etwas zu riskieren. Die Führungskräfte prägen massgebend die Unternehmenskultur und haben so eine wichtige Vorbildfunktion. Dabei sind die sozialen Kompetenzen von grosser Wichtigkeit.
Führungspersonen sind sich gewohnt, andere in ihrem Handeln und Verhalten zu beobachten und zu beurteilen. Sie erhalten hingegen nur selten bis gar nie ein Feedback. Je höher die Führungskraft in der Hierarchie ist und entsprechend viel Macht hat, desto grösser ist die Gefahr, dass sie wenig bereit ist, sich selbst zu hinterfragen. Die kritische Selbstreflexion gehört daher zu den wichtigsten Eigenschaften einer guten Führungsperson. Wer sich selbst nicht kennt und sich seiner Wirkung nicht bewusst ist, kann andere nur schwer führen.
Nicht jede Form der Selbstreflexion ist förderlich: Ziellose kreisende Grübeleien müssen von ergebnisorientierter Selbstreflexion unterschieden werden. Es ist darauf zu achten, dass durch das Nachdenken über sich selbst, nicht die Zielorientierung und Handlungskompetenz verloren gehen und sich die Führungskraft nur noch mit sich selbst befasst.
Manche Führungskräfte sind wahre Meister im Selbstbetrug. Selbstreflexion ist das genaue Gegenteil davon. Es geht nicht darum, möglichst gut dazustehen, sondern darum, möglichst viel über sich herauszufinden. Es kann schmerzhaft sein, über die eigenen Schwächen und Fehler mehr zu erfahren. Dabei ist jedoch zu beachten, dass sich die Reflexion nicht nur auf die eigenen Fehler fokussiert, sondern auch die Stärken und Erfolge beachtet. In meinem nächsten Beitrag werde ich Ihnen einige Tipps geben, wie man sich als Führungskraft reflektieren kann.